Das Pferd des Bogenschützen
Grundausbildung
Grundsätzlich ist jedes Pferd zum berittenen Bogenschießen geeignet! Aber: Eine solide professionelle Grundausbildung ist unumgänglich!!!! Dabei spielt die Reitweise keine Rolle. Gerade das Freizeitpferd und der Freizeitreiter sollten nicht an ihrer eigenen und der Ausbildung des Pferdes sparen, denn entspanntes Reiten im Gelände stellt bekanntlich hohe Anforderungen an die Ausbildung von Pferd und Reiter!
Es lohnt sich auf jeden Fall!!!
Dazu sollte man sich an einen professionellen und erfahrenen Ausbilder wenden. Der bekannte Reiterfreund um die Ecke ist sicher ein netter Kerl aber reicht seine Ausbildung und Erfahrung wirklich aus um Ausbildungsfehler zu vermeiden ??? Ich persönlich reite seit ca 30 Jahren, habe schon viele Reitstunden und Kurse besucht aber ich wende mich immer wieder an einen Profi um mein Wissen und Können weiterzubringen. Ich denke meine Pferde danken es mir !
Wenn ihr dann ein solide ausgebildetes Pferd habt, könnt ihr Euch an den nächsten Schritt wagen ----- die weitere Ausbildung Eures Pferdes zu einem zuverlässigen Bogenschieß-Kumpel .
Rainer Hohenadler auf Gitana
Mongolensturm-Bayern
Ausbildung des Bogenschieß-Pferdes

Grundsätzliches
Oberster Grundsatz muss sein: Langsames, behutsames Vorgehen ---- Geduld macht sich später vielfach bezahlt !! Grundsätzlich sollte man immer nur eine kleine Aufgabe mit dem Pferd erarbeiten, nach ca. 20 min können Pferde nichts Neues mehr aufnehmen. Deshalb frühestens am nächsten Tag die nächste Aufgabe beginnen. Noch besser wäre es, das Gelernte zunächst durch zahlreiche Wiederholungen zu vertiefen, bevor Du weitere Anforderungen an Dein Pferd stellst. Für manche sensiblen Pferde ist es besonders wichtig, sich viel Zeit zu lassen, nicht selten werden diese Pferde später sogar die besten Verlasspferde!
Reiten ohne Zügel
Der Bogenschütze braucht beide Hände für den Bogen. Er braucht Vertrauen zu seinem Pferd und umgekehrt braucht das Pferd Vertrauen und Respekt zu seinem Reiter. Man könnte beginnen, indem man zunächst in Schrittgeschwindigkeit versucht die Zügel wegzulegen und Bewegungen mit den Armen auszuführen. Wie wärs mit ein bischen Gymnastik für den Reiter im Sattel sitzend? Lockerung der Schulter durch Schulterkreisen oder Drehungen aus der Hüfte zur Seite oder nach hinten? Denn irgendwann wollen wir mit dem Bogen zur Seite, vorwärts und rückwärts schießen. Hat gut geklappt ? O.K. dann machen wir morgen das gleiche im Trab und vielleicht übermorgen im Galopp, am besten im Gelände. Perfekt wäre es, wenn Du Dein Pferd auch ohne Zügel durch Gewicht und/oder Schenkel lenken kannst oder wenn Du sogar durch Gewichtsverlagerung jederzeit anhalten kannst. Da wirds schon schwierig, also keine Panik, wenn Du das nicht schaffst.
Gewöhnung des Pferdes an Pfeil und Bogen
Man könnte zunächst auf dem Reitplatz oder auch im Stall beginnen das Pferd mit Pfeil und Bogen vorsichtig zu streichen. Wenn das Pferd sich daran gewöhnt hat, absolut cool und unbeeindruckt ist, könnte man das gleiche auch vom Sattel aus in allen Gangarten probieren.
Hat geklappt ? --- O.K. dann gewöhnen wir das Pferd an schreckliche Gegenstände , die sich neben ihm bewegen können. ( Das ist dann später der fliegende Pfeil ). Man könnte dazu eine(n) Freund(in) neben dem Pferd gehen lassen, der (die) mit verschiedenen Gegenständen wirft.

So macht es richtig Spaß !
Vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter, der Lohn für viele Stunden geduldige Arbeit.
Gewöhnung des Pferdes an das Geräusch von Sehne und Pfeil
Es gibt bei Dir in der Nähe Bogenschützen? Dann nimm dein Pferd einfach mal mit und lasse es nebenan grasen. Als nächsten Schritt könntest Du selbst neben dem Pferd schießen( zunächst mit nur wenig Auszug!!) , stelle dich später etwas erhöht auf einen Gegenstand und schieße über den Rücken des Pferdes. Natürlich sollte ein(e) nette(r) Helfer(in) dein Pferd entspannt halten.
Hat geklappt ? O.K. dann könnten wir es wagen in den nächsten Tagen aus dem Sattel zu schießen. Natürlich zunächst nur im Schritt, mit wenig Auszug, evtl geführt, erst später in den höheren Gangarten. Hat geklappt ? O.K. dann können wir uns auf die BBS-Bahn wagen.
Die Bogenschießbahn ist der angenehmste Ort der Welt!
Wenn Du es schaffst, Deinem Pferd dieses Gefühl zu vermitteln, kann Euch beide nichts mehr erschüttern.
Wie kann man das erreichen? Bedenke: Üblicherweise haben die Pferde vor dem Start und am Ende der Bahn ein stressfreies Dasein indem man sie dort lobt und indem man selbst entspannt ist und nichts vom Pferd verlangt. Deswegen gibt es nicht wenige BBS-Pferde die mit Vollgas und unkontrollierbar durch die Bahn stürmen, weil sie wissen, dass sie erst am Ende der Bahn endlich ihre Ruhe haben werden. Anfang und Ende der Bahn sind für das Pferd der bevorzugte Platz an dem sie sich besonders wohl fühlen, deshalb wollen sie möglichst schnell dorthin gelangen.
Du könntest nun versuchen, diese Reihenfolge umzudrehen, indem Du es Deinem Pferd innerhalb der Bahn besonders angenehm machst, z.B. durch Lob und Entspannungspausen. Zwischendurch könntest Du im entspannten Schritt ohne irgendeine Anforderung durch die Bahn reiten um dann am Ende ein anstrengendes Basistraining zu beginnen. Wenn Du das System verstanden hast, wirst Du sicherlich viele Ideen haben ! Dein Pferd wird es Dir danken und ihr beide seid auf dem Weg zu einem erfolgreichen Team !

Und jetzt wünsche ich Dir viel Erfolg beim Bogenschießen mit Deinem Pferd!
Über einen Kommentar oder Deine neuen Trainingsideen würde ich mich sehr freuen.
Schreib mir einfach eine mail.


Winfried Wolf, Hauptstr. 16, 96476 Bad Rodach/Heldritt, Tel. 09564 220, mobil 0160 2272024, mail: winnis-ranch@freenet.de
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